Für jeden (Zeit)Raum die passende Temperatur

Wie sich mit smart geregelten Heizkörpern und Fenstersensoren Energie sparen lässt

Von Sven Halling

In jedem Raum einer Wohnung kann eine andere Temperatur sinnvoll sein, je nach Art der Nutzung und Wünschen der Bewohner. Im folgenden Beitrag beschreibe ich, wie sich diese unterschiedlichen Wärmeanforderungen smart regeln lassen – und wie dabei Energie sparen lässt.

Der Wechsel von altem auf neues Thermostat
Der Wechsel von altem auf neues Thermostat

Was wurde gemacht?

Man ist ja nicht immer zuhause oder nutzt gewisse Räume nur zu bestimmten Zeiten. Da wäre es doch sinnvoll, die Heizkörper entsprechend regeln zu können. Zunächst habe ich fünf, kürzlich zwei weitere Heizkörper mit smarten Thermostatköpfen und teilweise Fensterkontakten versehen. Diese lassen sich nun auch per App auf die gewünschte Raumtemperatur einstellen. Obendrein habe ich die Thermostate mit individuell auf die Nutzer des Raumes zugeschnittenen Heizprofilen programmiert. Und die Fensterkontakte verhindern einen Heizbetrieb bei geöffnetem Fenster: Wenn man beim Lüften vergisst, das Fenster wieder zu schließen, erkennt der Sensor das geöffnete Fenster – und sorgt für ein geschlossenes Thermostatventil. Und die App habe ich so eingestellt, dass ich eine Nachricht aufs Handy bekomme, wenn das Fenster länger als zehn Minuten geöffnet ist.

Was leistet die App noch?

Kaum zu sehen: der Fensterkontakt
Kaum zu sehen: der Fensterkontakt

Ich kann auf dem Handy in Echtzeit sehen, welcher Raum gerade wie warm ist. Diese Temperatur kann ich aus der Ferne – egal, wo ich mich aufhalte – nach Belieben einstellen. Es lässt sich programmieren, in welchem Zeitraum des Tages der Raum welche Temperatur haben soll. Dieses individuelle Heizprofil, das sich für jede Woche, nach Wunsch aber auch für jeden Wochentag im Voraus planen lässt, kann ich jederzeit verändern.

Wieviel Zeit muss man für den Einbau aufwenden?

Für die Montage habe ich pro Heizkörper circa eine halbe Stunde gebraucht. Dazu kam die Programmierung und Aufschaltung auf die Regelungszentrale, die samt Inbetriebnahme etwa drei Stunden gedauert hat. Die Basis dieses Homematic-IP-Systems, eine kleine Rechnerzentrale, habe ich schon längere Zeit im Einsatz – allerdings zur Rollladensteuerung und für einige dimmbare Lampen.

Was kostet die smarte Lösung zur Raumtemperatur-Steuerung?

Die Kosten lagen pro Heizkörper bei 50 Euro, für einen Fensterkontakt werden etwa 25 Euro fällig. Für die Regelungszentrale muss man mit circa 60 Euro rechnen. Dafür bekommt man eine Energiekostenersparnis, sodass sich diese Investition irgendwann amortisiert.

Die App zeigt die Temperatur in den Räumen an und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, sie zu steuern.
Die App zeigt die Temperatur in den Räumen an und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, sie zu steuern.

Wie viel Geld und Energie spart man denn?

Sie zahlt sich wahrscheinlich nicht kurzfristig aus, aber langfristig sehr wohl. Doch einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leistet man damit sowieso. Für eine Zwischenbilanz ist es noch zu früh. Da meine Familie und ich in den letzten Jahren einiges getan haben, um weniger Energie zu verbrauchen, lässt sich die Ersparnis ohnehin schwer einer einzelnen Maßnahme zuordnen. Im Frühjahr habe ich vor, mal zwei kleine Balkon-Fotovoltaikanlagen auszuprobieren. Angedacht ist auch eine größere Solarstromanlage, um damit unser E-Auto zu laden.

Wie fällt das Fazit aus?

Mir persönlich geht es beim Energiesparen auch um Solidarität: Nur wenn sich jeder Einzelne bemüht, lässt sich der Klimawandel in Grenzen halten. Die beschriebene Regelung der Raumtemperaturen ist hier eine gute Möglichkeit, einen Beitrag zu leisten.

Wer mehr über das Projekt wissen möchte, ich helfe gerne. Man erreicht mich per Mail an sven.halling@stadtwerke-ruesselsheim.de.

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