Eine optimale Nahwärmelösung für das Max-Beckmann-Viertel

Daniel_Cannas_100Von Daniel Cannas und Sven Halling

Im Keller des Gebäudes im Joseph-Beuys-Weg 2 versorgt jetzt ein modernes, leistungsstarkes Blockheizkraftwerk (BKHW) das Max-Beckmann-Viertel mit Wärme. In diesem Beitrag wird beschrieben, wie es zu diesem Projekt kam – und warum es eine große Herausforderung für die Rüsselsheimer Stadtwerke war.

Im Keller dieses Gebäudes befindet sich die Heizzentrale, von der aus das Wohnviertel Max-Beckmann-Weg versorgt wird.

Worum geht es bei dem Projekt?

Es geht darum, die Betriebsführung der Heizzentrale und des Nahwärmenetzes im Wohnviertel Max-Beckmann-Weg zu übernehmen. Die Energieservice Rhein-Main GmbH (ESRM), eine hundertprozentige Tochter der Stadtwerke, ist dazu rückwirkend zum 1. Januar 2019 in die bestehenden Verträge der Vorgängerin eingestiegen.

Schon seit April 2019 ist die ESRM für Betrieb und Wartung der Heizzentrale zuständig. In den vergangenen Monaten wurde die Anlage dann komplett umgebaut. Das 19 Jahre alte Blockheizkraftwerk, das damals modern, mittlerweile aber unterdimensioniert war, wurde durch eine deutlich leistungsstärkere Anlage ersetzt. Die Heizzentrale inklusive BHKW versorgt jetzt die 120 Wohneinheiten in dem Viertel mit Wärme. Der obendrein gewonnene Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist.

Was war im Vorfeld zu tun?

Ehe das BHKW eingebaut werden konnte, untersuchte die ESRM erst einmal das unterirdisch verlegte Wärmenetz auf eventuelle Undichtigkeiten. Um dazu nicht den gesamten Boden aufbaggern zu müssen, kam eine Thermografie-Drohne zum Einsatz. Erneuert wurden einige defekte Übergabestationen, die in den Gebäuden die Fernwärme an die jeweilige Zentralheizung übergeben. Denn wenn diese Stationen beschädigt sind, kann sich dies nachteilig auf das gesamte Wärmenetz in dem Viertel auswirken.

BHKW

Wo arbeitet das BHKW?

Die Anlage befindet sich in der Heizzentrale des Gebäudes im Joseph-Beuys-Weg 2, das unter anderem Domizil der Kinderkrippe „Arche“ ist. Diese Immobilie hat die ESRM eigens für dieses Projekt erworben – ein Novum bei den Stadtwerken. Aber das war in diesem Fall notwendig, sonst hätten die Stadtwerke aus rechtlichen Gründen nicht die Möglichkeit, aus diesem Gebäude Wärme zu liefern.

Der Lageplan der Heizzentrale

Was leistet die neue Heizzentrale?

Diese Anlage löst die zuvor unbefriedigende Versorgungssituation in dem Wohnquartier. Das BHKW hat eine elektrische Leistung von 50 Kilowatt und eine thermische Leistung von 100 kW. Damit also zehn Mal mehr als das vorherige, rund 20 Jahre alte Kraftwerk. Die neue Heizzentrale besteht zusätzlich aus hocheffizienten Gas-Brennwertkesseln. Durch die Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung, kann im Vergleich zu einer Versorgung mit rein fossilen Brennstoffen, jährlich etwa 245. 000 Kilo CO2 eingespart werden. Die Leistungsdaten:

Wie lautet das Fazit?

Aus Sicht der Stadtwerke ist dieses Projekt eine Erfolgsgeschichte. Sie haben alle Probleme behoben, die da waren. Die Herausforderung ist bestanden. Aber die Stadtwerke sind nicht nur als eine Art Feuerwehr eingesprungen, um unter schwierigen Voraussetzungen eine letztlich optimale Lösung zu verwirklichen. Vielmehr gehören Energienetze und -dienstleistungen auch zum Geschäftsmodell der Stadtwerke. Sie haben mit dem Projekt Max-Beckmann-Viertel ihre Expertise gezeigt.

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