Die wichtigsten Schritte hin zur betriebsbereiten Ladesäule

Von Oliver Müller

Was muss ein Interessent tun, wenn er eine Ladesäule installieren möchte? Diese Frage bekommen die Stadtwerke Rüsselsheim als Netzbetreiber, Stromversorger und Energiedienstleistungsanbieter derzeit häufiger gestellt. Die Nachfrage zeigt das steigende Interesse innerhalb der Rüsselsheimer Bevölkerung sowie dem regionalen Umfeld für das zukunftsträchtige Thema der Elektromobilität. Der folgende Beitrag erläutert die wichtigsten Schritte hin zur betriebsbereiten Ladesäule.

Welche Ladestation ist die richtige?

Ladesäule
Wallbox

Zunächst gilt es, sich für einen Hersteller und Typen Ihrer Ladesäule oder Wallbox zu entscheiden. Die Ladeleistung von auf dem Markt befindlichen Ladesäulen oder Wallboxen erstreckt sich von 3,6 kW bis hin zu 22 kW. Je größer die Ladeleistung ist, desto schneller kann Ihr E-Auto in der Theorie geladen werden. Allerdings hat die Batterie Ihres E-Autos auch eine maximale Leistung, welche sie aufnehmen kann. Daher hat die größte Ladeleistung für Sie keinen entscheidenden Nutzen, wenn Ihr E-Auto diese Leistung nicht gleichermaßen aufnehmen und verarbeiten kann.

Das Angebot an Ladesäulen und Wallboxen wächst, weshalb es durchaus ein anspruchsvolles Unterfangen ist, die richtige Konfiguration zu finden. Für zwei standardmäßige Anwendungsfälle bieten auch die Stadtwerke Rüsselsheim Wallboxen an. Individuelle Ladelösungen können aber sehr gerne auch angefragt werden.

Welche zwei Wallboxen bieten die Stadtwerke an?

Beide Wallboxen für den standardmäßigen Anwendungsfall werden mit 11 kW Ladeleistung angeboten. Die Konfiguration unterscheidet sich in der Zugänglichkeit. Demnach ist eine Wallbox für den abgeschlossenen Bereich (z.B. Garage) und die andere Wallbox für den freizugänglichen Bereich (z.B. Stellplatz vor dem Haus) geeignet. Die Stadtwerke Rüsselsheim nutzen dabei einen effizienten und digitalen Abwicklungsprozess, bei dem Ihnen die für Ihren Anwendungsfall passende Wallbox direkt vorgeschlagen wird. Weitere Informationen erhalten Sie auf www.stadtwerke-ruesselsheim.de/maine-stromtankstelle.

Für individuelle Ladelösungen und Projektanfragen, welche vor allem für Geschäftskunden in Frage kommen, kann das Formular genutzt werden.

Gerne stehen Ihnen die Kollegen der Stadtwerke-Energiedienstleistungsabteilung unterstützend zur Seite (zu erreichen unter mainestromtankstelle@stadtwerke-ruesselsheim.de).

Wann ist eine Genehmigung erforderlich?

Für die diversen Leistungsklassen gibt es unterschiedliche Anforderungen durch den Netzbetreiber, welche bei der Wahl der Ladeleistung zu berücksichtigen sind.

  • Bis 3,6 kW: keine Anzeige beim Netzbetreiber erforderlich
  • Bis 12 kW: Anzeige beim Netzbetreiber erforderlich
  • Ab 12 kW: Genehmigung durch den Netzbetreiber erforderlich

Für die Anzeige und Genehmigung steht auf der Homepage des Netzbetreibers für die Stadt Rüsselsheim ein Formular zur Verfügung. Für Sie zu beachten ist, dass Sie ein beim ortsansässigen Netzbetreiber oder einem anderen Netzbetreiber eingetragenes Elektroinstallationsunternehmen für die Antragsstellung heranziehen. Bei einer Ladeleistung ab 12 kW ist neben einer Genehmigung auch ein Lastmanagement einzubeziehen, durch das der Netzbetreiber die Möglichkeit hat, die Ladeleistung bei netzseitigen Versorgungsengpässen zu steuern.

Was ist mit dem Hausanschluss?

Generell gilt es ab einer Ladeleistung von 3,6 kW, den bestehenden Hausanschluss und Ihre Kundenanlage hinsichtlich einer eventuell erforderlich werdenden Verstärkung bzw. Ertüchtigung überprüfen zu lassen. Bei Ladeleistungen unter 12 kW benötigen Sie keinen separaten Stromzähler für Ihre Ladesäule bzw. Wallbox. Eine zweite Messung ist erst ab 12 kW Ladeleistung verpflichtend, da die Ladesäule bzw. Wallbox als regelbare und vollständig unterbrechbare Verbrauchseinrichtung ausgeführt wird und sie dadurch im Gegenzug von verminderten Netznutzungsentgelten profitieren können.

Welche Vorteile haben Stadtwerke-Kunden?

Falls Sie Interesse an einer Wallbox der Stadtwerke haben, werden Ihnen die erforderlichen Antragsstellungen und die gesamte Koordination der Maßnahme abgenommen und Sie müssen sich im Grunde nur auf die spätere Nutzung Ihrer eigenen Ladesäule bzw. Wallbox freuen.

Wie fällt das Fazit aus?

Während E-Bikes längst aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken sind, verläuft der Zuwachs von E-Autos zwar stetig, aber nicht so rasant, wie von vielen Experten eingeschätzt. Daher wird auch die Nachfrage nach Ladesäulen bzw. Wallboxen, die auf dem eigenen Grundstück zur Verfügung stehen, weiter zunehmen. Entsprechend ist es sinnvoll, dass abgestuft nach der Leistungsklasse die Ladesäulen anzumelden oder gar zu genehmigen sind. Nur so lässt sich sicherstellen, dass die Netzbetreiber die Aus- und Belastung der Stromnetze so planen und steuern können, dass eine Stromversorgung dauerhaft und zuverlässig gewährleistet ist. Übrigens ganz zum Schluss noch der Hinweis, weil es häufig vergessen wird: E-Autos sind nur dann eine umweltfreundliche Alternative, wenn sie mit Strom betankt werden, der aus regenerativen Quellen stammt.

Weitere Informationen

Auf unseren Seiten www.stadtwerke-ruesselsheim.de/maine-stromtankstelle und www.stadtwerke-ruesselsheim.de/de/Privatkunden/Energie-Wasser/Strom/Stromtankstellen/Stromtankstellen_933372.html finden Sie die Antworten auf viele weitere interessante Fragen, auch zum öffentlichen Laden.

Ein Gedanke zu „Die wichtigsten Schritte hin zur betriebsbereiten Ladesäule

  1. Danke für den tollen Beitrag zum Thema Wallbox. Mein Onkel möchte sich eine Wallbox professionell installieren lassen um sein E-Auto von daheim aus laden zu können. Gut zu wissen, dass gilt: Je größer die Ladeleistung der Säule, desto geringer die Ladezeit des Autos.

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