Intelligente Messsysteme – Bausteine für das Gelingen der Energiewende bei Ihnen Zuhause

ChristianPfeiffer100x100Von Christian Pfeiffer

Der deutsche Bundestag und der deutsche Bundesrat haben am 7 Juli 2016 mit dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende die Weichen für den Rollout intelligenter Messsysteme gestellt. „Schön“, werden Sie sagen. „Was heißt das für mich und mein Zuhause?“

Wenn Ihr guter alter Stromzähler durch ein modernes Messsystem ersetzt wird, wissen Sie wie viel Strom Sie wann verbrauchen und Sie können automatisch beziehungsweise aktiv Geräte schalten. Ihr Zähler kann diese Informationen dann weiter melden. Sie können damit Ihren Energieverbrauch effektiver und auch sparsamer gestalten und versetzen Ihren Energieversorger in die Lage, Strom- und Gasmengen zeitgenauer zu beschaffen und das Stromnetz besser zu „fahren“ und damit sicherer zu machen. Von den beiden letzten Vorteilen profitieren Sie, weil Ihr Energieversorger langfristig gezielter und damit preisgünstiger Strom und Gas beschaffen und einen Beitrag zu Versorgungssicherheit leisten kann.

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Smart Metering Hardware

Volkswirtschaftlich ist der Einsatz von Smart Metering – so nennen Experten die neuen intelligenten Messsysteme – ebenfalls sinnvoll, weil der Ausbau der Verteilnetze in Folge des Ausbaus der erneuerbaren Energien effektiver geplant werden kann. Denn der Hintergrund für die Einführung von Smart Metering ist, die schwankende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sinnvoll abzufedern und zu gestalten, so dass Angebot und Nachfrage besser zusammenpassen.

„Schön und gut“, mögen Sie sagen. „Aber ich möchte kein gläserner Mensch werden. Wann ich meine Hauptmahlzeit koche, ob ich Wäsche wasche oder trockne, das geht niemanden etwas an.“

Stimmt. Und genau hier setzt das beschlossene „Digitalisierungsgesetz“ an. Es klärt Sicherheitsanforderungen für verschiedene Anwendungsfälle (in der Fachsprache als Schutzprofil bezeichnet) und technische Richtlinien für die Messsysteme, um Datenschutz, Datensicherheit und die Fähigkeit unterschiedlicher IT-Systeme, möglichst reibungslos zusammenzuarbeiten (die so genannte Interoperabilität), verbindlich. Sie beinhalten einen technischen Standard für ein „privacy by design“. Unter letzterem versteht man, stark vereinfacht ausgedrückt, einen datenschutzrechtlichen Grundschutz aller elektronisch übermittelten personenbezogenen Daten, der schon in der Planungsphase eines Produktes erfolgt.

Beispielsweise müssen Firewall-Mechanismen in die Messsysteme integriert sein oder Mechanismen, die Verbindungen nur von innen nach außen ermöglichen, aber nicht umgekehrt. So wird beispielsweise ein Schutz vor Hackerangriffen gewährleistet. Geprüfte Geräte erhalten ein Gütesiegel des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Darüber hinaus regelt das Gesetz, wer wann auf welche Daten zugreifen darf. Dies gewährleistet den Datenschutz und ermöglicht Energieversorgern, die für sie erforderlichen Daten zu nutzen.

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Smart Metering Hardware

Mit den in Zukunft viertelstündlich statt einmal jährlich erhobenen Daten können Energieversorger und Netzbetreiber unter Berücksichtigung vieler weiterer Parameter die stark von Wetterlage und Tageszeit abhängigen Aufkommen und Verbräuche von Stromerzeugern und Verbrauchern besser einschätzen und miteinander verknüpfen. Die intelligenten Messsysteme sorgen dafür, Erzeugungsanlagen wie Solaranlagen auf dem Dach oder Windräder an Land oder auf hoher See genauso gut in das Stromversorgungssystem einzubeziehen wie Verbrauchseinrichtungen (Industrie- und Gewerbebetriebe, Elektroautos, Wärmepumpen oder Nachtspeicherheizungen).
Intelligente Messsysteme sind also mit dem Gesetz „geregelte“ Kommunikationsplattformen im intelligenten Energienetz der Zukunft, die Stromnachfrage und -angebot in Einklang bringen und nachhaltig zu der Senkung des Energieverbrauchs und damit zu einer Steigerung der Umweltqualität beizutragen.

Zukünftig sollen diese Messsysteme nicht nur den Stromverbrauch messen und regeln, sondern auch den Verbrauch von Gas, Wasser und Heizwärme. Das macht sie zu einem vielschichtigen, erfolgversprechenden Hilfsmittel, um die Energiewende mit Ihnen zusammen zu gestalten.

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